Visuelle Notizen als Lerninstrument für Schüler und Lehrkräfte

Lesedauer: etwa 7 Min.

Themen:

  • Teamwork und Kollaboration

Für viele Schülerinnen und Schüler ist das übliche Mitschreiben im Unterricht eine geistlose Routinetätigkeit. Während die Lehrkraft unterrichtet oder etwas präsentiert, schreiben die Lernenden Seite um Seite mit – dieses Szenario kennen wir wohl alle gut.  

Schriftliche Notizen sind zwar besser als nichts, aber nicht immer die effektivste Methode, um den Stoff zu lernen. Allzu oft geht es in ein Ohr hinein, man schreibt sich etwas auf und dann geht es direkt aus dem anderen Ohr wieder hinaus – das ist besonders der Fall, wenn Lernende am Computer Notizen machen.

Das Problem ist, dass die meisten Lernenden (und Lehrkräfte) keine alternativen Methoden zum Mitschreiben kennen. Entweder schriftliche Notizen oder gar nichts. Hier kommt dieser Blogartikel ins Spiel. 

In diesem Beitrag widmen wir uns dem „Was“, dem „Warum“ und dem „Wie“ von visuellen Notizen, einem leistungsstarken Lerninstrument für den Unterricht und den Einsatz in der Freizeit. 

Was sind visuelle Notizen?

Unter dem Begriff „visuelle Notizen“ stellen sich viele eine Seite voller Kritzeleien, Skizzen oder ganzer Illustrationen vor: viel Bilder und wenig bis gar keine schriftlichen Informationen. Das ist zwar eine Art von visuellen Notizen (auch bekannt als „Sketchnoting“), aber nur eine von vielen Möglichkeiten. 

Die meisten Ansätze für visuelle Notizen kombinieren schriftliche und visuelle Elemente, um Informationen übersichtlich, leicht nachzuvollziehen und visuell ansprechend zu erfassen. Die Informationen sind in der Regel in einem einheitlichen, logischen Format strukturiert, z. B. in Form eines Diagramms oder einer Grafik. 

Eine der besten Eigenschaften dieses Lerninstruments ist Flexibilität. Es gibt dabei kein „richtig“, man kann also kreativ sein und selbst entscheiden, wie viel Bild und wie viel Text man haben möchte.

Vorteile von visuellen Notizen

Eine gängige Redewendung besagt: „Repariere nichts, was nicht kaputt ist.“ Vielleicht denken Sie über visuelle Notizen genauso: Warum sollten Lernende aufhören, die üblichen Methoden zu nutzen, die sich doch so lange bewährt haben? 

Aber seien wir ehrlich, das übliche Mitschreiben funktioniert nicht. Zumindest nicht so gut, wie es möglich wäre. Und sicher nicht für alle Lernenden. Im Folgenden erläutern wir drei allgemeine Vorteile von Methoden für das Erstellen von visuellen Notizen:

1. Aufmerksamkeit von Lernenden erhalten: Egal, wie man es dreht und wendet, Informationen einfach nur aufzuschreiben ist, schlicht und einfach langweilig. Nichts schläfert die Lernenden so zuverlässig ein wie das übliche Mitschreiben. Die meisten Methoden für visuelle Notizen fordern hingegen ihren vollen Einsatz. 

Um Informationen in ein visuelles Format zu bringen, kann nicht einfach nur das Gehörte aufgeschrieben werden – die Informationen müssen verarbeitet, Verbindungen hergestellt und eine Entscheidung getroffen werden, wo und wie die Informationen erfasst werden sollen. Das erfordert von allen viel mehr Aufmerksamkeit und Einsatz. 

2. Organisation: Beim Lernen anhand der eigenen Notizen ist nichts frustrierender, als Zeit damit zu verlieren, nach genau dieser einen Information auf dieser einen Seite zu suchen. Wenn die Notizen dann aus seitenlangem Text bestehen, kann das schonmal eine Weile dauern. 

Mit visuellen Notizen sind die aufgezeichneten Informationen leichter nachvollziehbar. Ähnliche Ideen werden oft gruppiert. So lassen sich bestimmte Informationen einfacher (wieder)finden und das Durcharbeiten der Notizen insgesamt fällt leichter. 

3. Informationen merken: Was hatten wir oben gesagt? Allzu oft gehen die im Unterricht präsentierten Informationen in ein Ohr hinein, wir schreiben sie automatisch auf und dann gehen sie direkt zum anderen Ohr wieder hinaus. Da visuelle Notizen von den Lernenden mehr aktiven Einsatz erfordern, merken sie sie sich auch leichter. Zusammenhänge herzustellen und kritisch über den Lernstoff nachzudenken ist bei visuellen Notizen in den Prozess des Erfassens integriert. 

Tipps für visuelle Notizen

Wie sehen visuelle Notizen in der Praxis aus? Und wie können Lernende wie Lehrkräfte visuelle Notizen am besten für sich nutzen?

Wahrscheinlich ist Ihnen längst klar: Visuelle Notizen können Sie von Hand oder am Computer, Tablet oder an einem anderen elektronischen Gerät anfertigen. Beide Lernmethoden, ob analog oder digital, sind effektiv. Elektronische Geräte haben jedoch bestimmte Vorteile, insbesondere in den Lernumgebungen von heute, die remote, asynchron oder hybrid gestaltet sein können.  

Beachten Sie bei der Erstellung visueller Notizen die folgenden Tipps:

Visuelle Elemente hinzufügen: Wenn Sie Notizen digital erstellen – sei es mit Lucidspark oder einer anderen ähnlichen Plattform –, sollten Sie unbedingt Bilder ergänzen. Ob Diagramme, Tabellen, Fotos oder wichtige Zahlen, all das kann Ihre visuellen Notizen bereichern. Das Gehirn verarbeitet Bilder anders als Text. Wenn Sie also Bilder hinzufügen, beziehen Sie verschiedene Teile des Gehirns in den Lernprozess ein.

Verbindungselemente verwenden: In schriftlichen Notizen sind die Verbindungen und Assoziationen zwischen Ideen nicht immer klar. Visuelle Notizen bieten dafür eine einfache Lösung: Verbindungselemente. Diese können so einfach sein wie Linien zwischen verwandten Ideen und Begriffen, aber auch komplexere Systeme sind möglich. 

Je mehr Arten von Verbindungselementen Sie einführen, desto mehr Arten von Beziehungen können Sie in Ihren Notizen anzeigen. Hier nur einige Bespiele: gestrichelte Linien, Pfeile und sogar farbcodierte Verbindungselemente sind möglich.

Textformatierung variieren: Auch bei handschriftlichen Notizen nutzen Lernende häufig verschiedene Schriftgrößen, Farben und Schreibstile für Überschriften, Unterüberschriften und andere Elemente der Textorganisation. Das sollte auch bei visuellen Notizen unbedingt beibehalten werden. 

Bei digital erstellten visuellen Notizen sind die Möglichkeiten der Textformatierung endlos. So lassen sich visuellen Notizen übersichtlicher und damit leichter nachvollziehbar gestalten. 

Farben: Die Farbcodierung ist ein weiteres Überbleibsel traditioneller Notizen. Erinnern Sie sich noch an die Mitschülerin damals im Biounterricht, die zehn verschiedenfarbige Stifte hatten, um ihre Notizen farbig zu gestalten? Seien Sie so wie sie. Bei visuellen Notizen können Sie viel mehr Dinge farbig gestalten als nur Text: Ob Felder, Haftnotizen oder Verbindungselemente – Sie können alles farblich kennzeichnen, um Ihre Notizen effektiver zu machen. 

Methoden für das Erstellen visueller Notizen

Stellen Sie sich jede Methode zum Erstellen visueller Notizen als ein Werkzeug in Ihrem Werkzeugkasten vor – je mehr Methoden Sie lernen, und je wohler Sie sich mit deren Anwendung fühlen, desto besser werden Ihre Notizen sein. Egal, welche Informationen im Unterricht behandelt werden, man hat dann eine Methode an der Hand, mit der die Informationen organisiert und nachvollziehbar aufgezeichnet werden können. 

Hier sind vier der häufigsten Methoden zum Erstellen von visuellen Notizen: 

1. Venn Diagramme 

Wenn Sie schon einmal Ideen vergleichen und kontrastieren mussten, ist es gut möglich, dass Sie dafür ein Venn Diagramm verwendet haben. Und falls nicht, hätten Sie es wahrscheinlich tun sollen. Venn Diagramme sind eine einfache Möglichkeit, die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen zwei Dingen festzuhalten, wie Ideen, Themen, Menschen usw.

Jede übergreifende Idee wird in einem Venn Diagramm durch einen Kreis dargestellt. Die Kreise überschneiden sich. Alle Gemeinsamkeiten werden in den Überschneidungsbereich geschrieben. Wenn Sie sich das nur schwer vorstellen können, probieren Sie es am besten gleich mit unserer Vorlage für ein Venn Diagramm aus.

Beispiel für ein Venn Diagramm (Klicken Sie auf das Bild, um es online anzupassen)

2. Mindmaps 

Mindmaps werden häufig als eine Brainstorming Technik verwendet, sie können aber auch bei der Organisation von Informationen in Notizen helfen. In einer Mindmap wird der zentrale bzw. Hauptgedanke in der Mitte platziert, wobei untergeordnete Ideen über Linien (sog. Zweige) jeweils davon abzweigen. Diese Zweige verzweigen sich dann wiederum zu weiteren untergeordneten Ideen usw.

Malen Sie zuerst einen Kreis (oder eine andere Form) und schreiben Sie Ihren Hauptgedanken hinein. Wenn Sie Unterkategorien einführen, zeichnen Sie weitere Formen, die von der Hauptidee abzweigen, und verbinden Sie sie mit Linien. Oder sparen Sie sich das und erstellen Sie Ihre Notizen direkt mit unserer Mindmap-Vorlage.

Beispiel für eine Mindmap (Klicken Sie auf das Bild, um es online zu bearbeiten)

3. Concept Maps

Concept Maps sehen Mindmaps sehr ähnlich. Die Informationen in Mindmaps und Concept Maps sind auf die gleiche Weise strukturiert: Ein zentraler Gedanke steht in der Mitte; untergeordnete Ideen zweigen davon ab. Der Hauptunterschied besteht in den Verbindungselementen.

Während Mindmaps nur Linien verwenden, um Ideen zu verbinden, kommen in Concept Maps Pfeile und Beschriftungen zum Einsatz, die die Beziehungen zwischen den einzelnen Ideen darstellen. Dabei können Sie Felder sogar farblich kodieren – wie in dieser Vorlage für eine Concept Map –, um mehr Klarheit und Ordnung zu schaffen.

Beispiel einer Concept Map (Klicken Sie auf das Bild, um sie online zu bearbeiten)

4. Flussdiagramme

Wenn Sie einen Prozess dokumentieren möchten, dann sollten Sie ein Flussdiagramm einsetzen. Flussdiagramme verwenden diverse Formen und Pfeile, um jeden Schritt und jede Entscheidung in einem Prozess zu visualisieren. Und genau jetzt haben Sie eine einfache Entscheidung zu treffen: Erstellen Sie ein Flussdiagramm von Grund auf oder verwenden Sie eine Flussdiagramm Vorlage.

Beispiel für ein Flussdiagramm (Klicken Sie auf das Bild, um das Diagramm online zu bearbeiten)

Wenn Ihnen das gerade zu viel ist, keine Sorge. Denken Sie daran: Sie müssen nicht alle diese Methoden bei Ihren visuellen Notizen auf einmal anwenden. Sobald Sie sich mit einer oder zwei Methoden wohlfühlen, können Sie den nächsten Schritt gehen und Ihren Werkzeugkasten mit der nächsten Methode ergänzen.

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Über Lucidspark

Lucidspark, ein Cloud-basiertes virtuelles Whiteboard, ist eine Kernkomponente der visuellen Kooperationssuite von Lucid Software. Auf dieser hochmodernen digitalen Arbeitsfläche können Teams Brainstorming-Sessions durchführen, zusammenarbeiten und gemeinsame Ideen in umsetzbare nächste Schritte umwandeln – alles in Echtzeit. Lucid ist stolz darauf, dass Spitzenunternehmen auf der ganzen Welt seine Produkte nutzen, darunter Kunden wie Google, GE und NBC Universal sowie 99 % der Fortune 500. Lucid arbeitet mit branchenführenden Partnern wie Google, Atlassian und Microsoft zusammen. Seit seiner Gründung wurde Lucid mit zahlreichen Preisen für seine Produkte, Geschäftspraktiken und Unternehmenskultur gewürdigt. Weitere Informationen finden sie unter lucidspark.com.

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